So manchem ist das nicht neu: Ich habe eine Story im Kopf, eine einzigartige Geschichte, und ich will sie der Welt präsentieren. Gute Einstellung! Aber wenn man dann zum ersten Mal vor dem Monitor sitzt und nach den besten Worten für einen fesselnden Einstieg sucht, beginnen schon die ersten Zweifel:
Kann ich das überhaupt? Wo soll meine Geschichte beginnen? Habe ich das alles unterschätzt? Sollte mir ein Autor Tipps geben? Ist es doch viel schwerer, als ich mir gedacht habe?
Zumindest auf die letzte Frage ist die Antwort einfach: Nein, ist es nicht! Denn Blockaden und Selbstzweifel sind vollkommen unbegründet. Wenn Sie ein Manuskript schreiben wollen, legen Sie einfach los! So einfach, so leicht umzusetzen. Denn wer sich auf die Theorie des kreativen Schreibens stützt, der wird schnell lernen, dass das Entstehen einer Geschichte (noch) nicht mit der Suche nach den richtigen Worten oder einem detaillierten Skript in Zusammenhang steht – das folgt zu einem späteren Zeitpunkt. Das einzige, was man dabei tun muss, ist nicht händeringend nach einem schematisierten Ablauf zu suchen. Sein Sie offen für Inspiration!
Meine Empfehlung ist: Schreiben Sie erst einmal drauf los. So, wie es Ihnen gerade in den Kopf kommt. Und wenn Sie plötzlich der Drang überfällt, ein kleines, grünes Männchen in den Text einbauen zu wollen, so tun sie dies. Es ist überraschend, wie häufig genau dieser Einfall Ihrer Geschichte im späteren Verlauf eine spannende Wendung geben kann. Und sollte dies nicht der Fall sein, so können Sie es ja einfach wieder herausstreichen, denn Sie bestimmen, was passiert! Und das kleine, grüne Männchen wird es Ihnen nicht übelnehmen.
Meine persönliche Erfahrung zeigt, dass so die wirkliche Arbeit erst nach dem Schreiben beginnt, nämlich bei der Nachbearbeitung des Manuskriptes – alles vorher ist reiner Spaß.
Tauchen Sie ab in ihre Geschichte, spielen Sie sich die verschiedensten Abläufe durch, lassen Sie sich von der Umwelt inspirieren. Ihr Umfeld bietet die besten Ideen, sofern Sie offen dafür sind. Ich zum Beispiel setze mich gerne in eine Bar, manchmal auch in eine Bäckerei, und schreibe dort. Nicht, dass dies meine Grundlage für Kreativität sein muss, aber hier schnappt man viele Gesprächsfetzen auf, kleine Geschichten, die einem komplett neue Ideen für die eigene Story geben. Mir selbst wären diese wohl nicht in den Kopf gekommen. Ich nehme sie so auf, wie ich sie höre. Genau in die Geschichte einpassen kann ich sie später.
In den kommenden Monaten werde ich das Thema „Kreatives Schreiben“ immer wieder aufgreifen, Beispiele und Tipps geben, Vorschläge für Übungen veröffentlichen, und somit hoffentlich die Häufigkeit des Satzes reduzieren, den ich so oft gehört habe: „Ich habe auch einmal angefangen, ein Buch zu schreiben. Aber bis jetzt habe ich nur das erste Kapitel geschafft und bin nicht weitergekommen.“ Denn eigentlich sollte es jetzt erst richtig losgehen…
Schreiben ist Spaß, Freude, das Schaffen einer eigenen, neuen Welt, deren Ablauf Sie allein bestimmen können. Davor braucht man keine Angst zu haben, sondern man sollte sich einfach darauf freuen.
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